Ein Ausflug ins Eis

Wir, die Klasse 10b der Europaschule Rövershagen, haben am 12.01.2017 eine Betriebsbesichtigung bei der Eisbär Eis GmbH durchgeführt. Nachdem wir mit dem Zug in Ribnitz–Damgarten ankamen, führte uns ein ca. zehnminütiger Fußmarsch zum Westring 1, zur Eisbär Eis Produktions GmbH. Dort angekommen wurden wir herzlich begrüßt. Die Geschäftsführerin Frau Manuela Fürtig führte uns in den Gemeinschaftsraum. Da wir einen strengen Zeitplan hatten, durften wir sofort mit unseren Fragen loslegen. Wie man die Schüler so kennt, traute sich zuerst keiner zu fragen und somit begann Frau Dr. Wolk, unsere Schulleiterin, die Fragerunde. Und siehe da, nach und nach wagten es auch die Schüler, sich zu äußern. Es wurden Fragen z .B. zu Mitarbeitern, zum Geld und zu den Auslandsbeziehungen gestellt. Eine wichtige Information für uns Schüler war, dass man, um dort arbeiten zu können, einen Hauptschul-, Realschul- oder gymnasialen Abschluss benötigt.
Wir erfuhren auch, dass Eisbär Eis ein selbständiges Familienunternehmen ist, also kein Tochterunternehmen. Dies hatten wir hinterfragt, weil es auch noch ein Eisbär-Eis-Unternehmen in Apensen gibt. Hier handelt es sich ausschließlich um einen Geschäftspartner. Interessant war für uns weiterhin, ob sie einen Sitz im Ausland haben und wie viele Mitarbeiter sie beschäftigen. Die Antwort überraschte uns sehr! Eisbär Eis produziert ca. 2,5 – 3 Millionen Eisstücke am Tag, verkauft europaweit in 24 Länder und hat keinen Auslandssitz. Zudem sind im Inland nur 250 – 300 Mitarbeiter angestellt. In Zukunft soll ihr Eis sogar in Südkorea, Australien, Neuseeland und in der USA vermarktet werden.
Wir fragten, was es mit den Zertifikaten auf ihrer Website auf sich hat. Dies wurde uns so erklärt: IFS bedeutet International Food Standard. Das sind die Vorgaben für die Eisproduktion. Und BRC bezieht sich auf den Verkauf in England, da es dort verschärfte Vorgaben gibt.
Geschockt waren wir von der Aussage, dass sie tonnenweise Eis wegwerfen müssen, da sie nicht genügend Tiefkühllager haben und dies nicht einmal an Kindergärten, Schulen oder Tafeln kostenlos weitergeben dürfen.

Das Unternehmen wurde 1992 gegründet und erreichte bereits in 1994 einen Jahresumsatz von 500.000 DM. Im Jahr 2016 liegt der Jahresumsatz mittlerweile bei beachtlichen 55 Mio. Euro. Die Mitarbeiter arbeiten im Schichtbetrieb. Obwohl die GmbH einen enormen Teil der Eisproduktion abdeckt, werden die Produkte unter den Namen der jeweiligen Verkaufsketten an den Mann gebracht. Eisbär Eis bildet in verschiedenen Berufsrichtungen aus und übernimmt ihre Lehrlinge regelmäßig. Dazu gehören sogar Mechanikerin und demnächst auch Lagerlogistik. Der sich anschließende Rundgang durch die Produktions- und Lagerhallen war sehr interessant. Das Eis wird vollautomatisch hergestellt. Dabei wird großen Wert auf die Hygiene gelegt. Um in die Produktionshallen zu kommen, musste wir uns Haarnetze aufsetzen, Schutzmäntel und Schuhüberzieher anziehen. Falls ein Bart vorhanden gewesen wäre, hätte auch dieser abgedeckt werden müssen. Außerdem ist das Waschen und Desinfizieren der Hände bei jedem Zugang Pflicht. Es gibt sechs produzierende Anlagen, die je nach Bedarf in Betrieb sind. Die Lagerhallen sind gefüllt mit köstlichen Zutaten, wie Waffeln, Nüsse, Schokolade. Es handelt sich hier um natürliche Zutaten und keine künstlichen Aromen. Darauf wird großen Wert gelegt. Sie sind ständig bemüht, ihre Produktionspalette zu erweitern und neue Eissorten, momentan das Tannenbaumeis, zu erstellen. Am Ende des Besuches durften wir noch einige Köstlichkeiten der Eisproduktion probieren.
Rundum war das ein gelungener Ausflug mit vielen neuen interessanten Informationen über eine "unscheinbare" regionale Firma, die weltweit agiert und enorme Umsätze einfährt.