Je ne parle pas francais!?

Hast du schon einmal an einem Schüleraustausch teilgenommen?

Freitag früh begann unsere Reise in Rostock, um dann von Berlin-Tegel in unser Abenteuer zu starten. Wir waren schon alle sehr aufgeregt, vor allem, weil manche von uns noch nie geflogen sind. Die Schweden und Spanier haben uns in Basel (Schweiz) am Flughafen mir freudigen und erwartungsvollen Gesichtern empfangen. Schon die Busfahrt in "unser neues zu Hause für eine Woche" war sehr amüsant, da wir alle zusammen gesungen haben, Klassiker und Charts, die alle kannten, egal aus welchem Land. Bei der Ankunft in Senones haben uns unsere Gastfamilien von der Schule abgeholt. Bereits das erste Aufeinandertreffen war durch viel Sympathie und Vorfreude auf die kommende Woche geprägt. Jedoch waren wir auch hier wieder ganz schön aufgeregt, da jeder von uns alleine in einer Gastfamilie unterkam und wir erst etwas unsicher bzgl. unserer Sprachenkenntnisse waren.

Am nächsten Tag wurde uns von den Franzosen die Schule gezeigt. Sie ist sehr modern und groß, mit viel Holz und Glas. Sie hat eine riesige Aula, wo die Schüler sich in den Pausen bei schlechtem Wetter aufhalten können. Dort sind die Räume auch fachbestimmt, sodass zum Beispiel im Deutschraum ausschließlich Deutsch unterrichtet wird. Dadurch ist es möglich, dass die Räume passend eingerichtet sind. Fast alle Räume wurden professionell mit tollen Wandgemälden gestaltet. Nach der Besichtigung haben wir zum ersten Mal an unserem Kunstprojekt gearbeitet, bei dem wir etwas zeichnen sollten, was unser Land repräsentiert. Aus unerklärlichen Gründen wurde vielfach an Bier gedacht… Am Sonntag haben wir verschiedene Workshops in der Schule ausprobiert. Hierbei wurde ein Kurs zum Tag der französisch-deutschen Freundschaft angeboten (bei dem wir ein Lied auf Französisch und eins auf Deutsch lernten), des Weiteren Zumba und ein Technikkurs zum 3D-Druck (bei dem wir unseren eigenen Schlüsselanhänger in 3D gestalteten und druckten). Am Nachmittag haben wir Freizeit mit unseren Familien gehabt. Uns ist aufgefallen, dass, anders als bei uns, die meisten SchülerInnen Buskinder waren. Sechs große Busse plus noch weitere kleine werden benötigt, um alle Kinder aus den umliegenden Dörfern abzuholen und zur Schule zu fahren. Montag waren wir den ganzen Tag in Straßburg und besuchten das Europäische Parlament (hierzu befindet sich ein weiterer Artikel auf der Homepage). Straßburg war sehr schön, aber auch sehr kalt. Viele Gebäude erinnerten an Orte in Süddeutschland.

Am letzten Tag vor der Abreise haben wir unser Kunstprojekt beendet, welches von den Kunstlehrern wagemutig per Leiter aufgehängt wurde. Anschließend pflanzten wir gemeinsam einen Mirabellen-Baum, der nun für immer auf dem Schulhof stehen wird. Von der Schule aus fuhren wir zusammen nach Saint-Dié, wo wir eine Stadtführung machten und uns verschiedene Kunstwerke und Wandgemälde anschauten. Einige von uns drehten währenddessen den dritten Teil unseres Films von unserem Erasmus+ Projekt an der Technologie Universität und fühlten sich durch die professionelle Technik wie echte Schauspieler.

Den letzten Abend verbrachten wir gemeinsam mit unseren Gastfamilien in der Schule. Dort konnten wir uns voneinander verabschieden und einige trauten sich sogar, auf der Bühne ein Lied zu singen. Ziemlich müde sind wir dann am Mittwoch 4:30 Uhr zum Flughafen gefahren. Der Abschied war sehr tränenreich, da wir alle eine schöne Zeit zusammen hatten und vielleicht sogar Freunde fürs Leben gefunden haben. Auf unserer Reise haben wir viele neue Erfahrungen gesammelt und die französische Kultur näher kennengelernt. Unser Französisch hat sich auf jeden Fall verbessert, denn man hatte Glück, wenn die eigene Gastfamilie überhaupt ein paar Wörter Englisch sprach. Das Verständnis war also eine große Herausforderung, aber alle haben sich bemüht und sind aufeinander eingegangen. Die meisten von uns hatten vorher noch nie so viel Englisch gesprochen.

Insgesamt würde wohl jeder von uns gern wieder eine solche Reise antreten und wir freuen uns schon sehr auf den Besuch der Franzosen, Spanier und Schweden im Mai bei uns in Rövershagen.

Verfasst von der Europagruppe.