Ausstellung im Rahmen der Interkulturellen Woche der Hansestadt Wismar

Schüler der Projektgruppe "Kriegsgräber" erarbeiteten 2012 eine Ausstellung zur Geschichte der Sinti und Roma in Deutschland. Anhand von historischen Dokumenten früherer Jahrhunderte, u. a. auch aus Mecklenburg und Vorpommern, erfährt man von vielfältigen Diskriminierungen des "fahrenden Volks" sowohl durch die Behörden, als auch durch die sesshafte Bevölkerung. Beschrieben werden auch schwierige Integrationsbemühungen von Angehörigen dieses Volkes, die am Beginn des vorigen Jahrhunderts doch dazu führten, dass sie – bisher staatenlos – die deutsche Staatsbürgerschaft erwerben konnten. Im ersten Weltkrieg kämpften Sinti und Roma in allen sich gegenüber stehenden Armeen.

Großen Raum nimmt die Darstellung des Umgangs mit den "Zigeunern" unter der Herrschaft des Nationalsozialismus ein. Wie sie als rassisch minderwertig eingestuft wurden, alle ihre Bürgerrechte verloren und schließlich ein ähnlich grausames Schicksal in den faschistischen Vernichtungsfabriken erlitten, wie die europäischen Juden, wird in einer Reihe von erschütternden Einzelschicksalen dargestellt.
Zur Sprache kommt schließlich auch die nur sehr zögerlich erfolgte Wiedergutmachung erlittenen Unrechts an den Sinti und Roma in der Nachkriegszeit.

Die Ausstellung ist bis zum 10. Oktober 2014 täglich zu besichtigen. Die Präsentation ist eine gemeinsame Initiative der Rosa Luxemburg Stiftung M-V und der Kirchgemeinde von St. Nikolai Wismar.