Ausstellung der AG "Kriegsgräber" im Kröpeliner Tor zu sehen

"Verboten und Verfolgt. Jehovas Zeugen im KZ Ravensbrück und in Haftanstalten der DDR" heißt eine neue Ausstellung im Kröpeliner Tor in Rostock. Diese Ausstellung der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück wurde in Zusammenarbeit mit der Beauftragten des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur erarbeitet. Ergänzt wird diese Ausstellung durch Ausstellungstafeln der AG "Kriegsgräber" mit dem Titel "Jehovas Zeugen in beiden Diktaturen".

Die 2018 in der Gedenkstätte Ravensbrück erstmals gezeigte Ausstellung "Verboten und Verfolgt. Jehovas Zeugen im KZ Ravensbrück und in Haftanstalten der DDR" widmet sich Zeuginnen und Zeugen Jehovas, die im NS-Staat u. a. im KZ Ravensbrück inhaftiert waren und später in der DDR erneut verfolgt wurden.

Rund 2.800 deutsche und 1.400 Zeuginnen und Zeugen Jehovas aus den besetzen Ländern wurden als "Schutzhäftlinge" der Gestapo in Konzentrationslager deportiert. Im KZ Ravensbrück waren 782 weibliche und 218 männliche Bibelforscher inhaftiert.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die verfolgten Zeugen Jehovas in der Sowjetischen Besatzungszone als Opfer des Faschismus anerkannt. Gleich nach der Gründung der DDR wurde die Organisation verboten, ihre Mitglieder verloren ihren Status als Opfer des Faschismus und viele von ihnen wurden zu hohen Haftstrafen verurteilt. Nach Einführung der allgemeinen Wehrpflicht in der DDR (1962) verweigerten Zeugen Jehovas den Wehrdienst und wurden vor Gericht gestellt und verurteilt. In der BRD wurden sie zwischen 1960 und 1969 ebenfalls verurteilt, wenn sie auch den Ersatzdienst ablehnten.

Beide Ausstellungen sind noch bis zum 14. April 2019 im Kröpeliner Tor in Rostock zu sehen.