Begegnung von Überlebenden der Shoah und Nachfahren von Tätern

"Leben nach der Shoah" lautet ein neues Projekt der AG "Kriegsgräber" der Europaschule Rövershagen. Zu Beginn des Projektes, das noch bis 2018 bearbeitet werden soll, stand die Begegnung zwischen Überlebenden der Shoah und Nachfahren von Tätern. Das Zusammentreffen von Michael Goldmann-Gilead, Heinrich Bukszpan, Niklas Frank und Uwe von Seltmann war hoch emotional, ergreifend und zukunftsweisend. Michael Goldmann-Gilead überlebte Auschwitz und lebt heute in Israel. Heinrich Bukszpan musste im KZ Buchenwald Zwangsarbeit leisten, emigrierte nach der Befreiung ins Heilige Land und ging Anfang der 1950er Jahre nach Süddeutschland, wo er heute noch lebt.
Uwe von Seltmann ist der Enkel von Lothar von Seltmann, der als Mitglied der Waffen-SS 1943 den Aufstand im Warschauer Ghetto mit niederschlug. Niklas Frank ist Sohn des Generalgouverneurs von Polen, Hans Frank, dem "Schlächter von Polen".
Im Vorfeld des Projektes wurde immer wieder in der Projektgruppe darüber diskutiert, ob sich Opfer und Nachfahren von Tätern begegnen können. Am Ende der Veranstaltung aber waren sich alle einig und Niklas Frank und Uwe von Seltmann brachten es auf den Punkt: "Wir haben keine Schuld, aber Verantwortung, dass sich das, was von 1933 bis 1945 geschehen ist, nicht wiederholt!"

Das Projekt wurde finanziell gefördert durch die Ehrenamtsstiftung Mecklenburg-Vorpommern, die Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft", die Gemeinden des Amtes Rostocker Heide und die Projektgruppe "Kriegsgräber".
Das Projekt fand in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung M-V und dem Förderverein der VRG a. d. Rostocker Heide e. V. statt.