Yad Vashem ehrt Mathilde Böckelmann aus Pustow

Schüler der AG "Kriegsgräber" haben über zwei Jahre die Geschichte von Mirjam Bruderman und Mathilde Böckelmann erforscht. Mirjam, die Tochter eines Rabbis, die heute in Israel lebt, hatte seit Januar 1943 zunächst bei einer Familie in einem Berliner Vorort Unterschlupf gefunden, weil sie in ein KZ deportiert werden sollte. In den letzten Monaten des Zweiten Weltkrieges war das fast 14jährige Mädchen dann auf dem Gehöft von Mathilde Böckelmann in Pustow in Vorpommern untergetaucht und überlebt so die letzten Monate des Krieges.
Miriam Bruderman kam nun an die Europaschule Rövershagen, um ihre Geschichte zu erzählen. Begleitet wurde sie von ihrem Mann, der u. a. das KZ Buchenwald überlebte. Zu einem weiteren Treffen begleiteten Mitglieder der AG "Kriegsgräber" das Ehepaar Bruderman. Gemeinsam fuhren sie nach Pustow. Dort gab es eine bewegende Begegnung mit der Tochter der Retterin, mit Christa Heptner, geb. Böckelmann. "Ich wollte diesen Ort noch einmal sehen. Ich habe nur gute Erinnerungen an Pustow", sagte Mirjam Bruderman. Sie sei glücklich, dass Mathilde Böckelmann posthum die Auszeichnung "Gerechte unter den Völkern" erhält. Zu dieser Feier kam zudem der israelische Botschafter Yakov Hadas-Handelsman nach Greifswald. Auch Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) sprach neben dem israelischen Botschafter auf der Veranstaltung zu Ehren von Mathilde Böckelmann.

Die Ehrung "Gerechte unter den Völkern" wird seit 1963 von der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem an nichtjüdische Menschen verliehen, die im Nationalsozialismus ihr Leben riskierten, um Juden zu retten. Den Geehrten werden eine Medaille und eine Ehrenurkunde verliehen und ihre Namen der Ehrenmauer im Garten der Gerechten in der Gedenkstätte in Jerusalem hinzugefügt.

Das Projekt wurde gefördert durch die Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft", das Landesamt für Gesundheit und Soziales M-V und die Europäische Union – Europäischer Sozialfond.
Das Projekt wurde unterstützt durch die Landeszentrale für politische Bildung M-V, die Israelische Botschaft, die Staatskanzlei M-V und die AG "Kriegsgräber"!

 

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