"Zwischen Dornen und Blüten"

Überlebende aus Israel zu Gast

Miriam und Israel Bruderman lernten sich Ende der 1940er Jahre im neu gegründeten Staat Israel kennen. Beide sind Überlebende der Shoah. Miriam stammt aus der Eifel, Israel aus der damaligen Tschechoslowakei. Israel verlor in der Shoah seine Mutter und Schwester. Beide wurden in Riga ermordet. Israel und sein Vater überlebten die Lager in Auschwitz und Buchenwald.

Miriam wurde in Schleiden geboren, im heutigen Nordrhein-Westfalen. Ihr Vater war Religionslehrer, ihre Mutter eine gute Köchin, die auch eine Pension betrieb. Nach der Reichspogromnacht am 9. November 1938 verschlechterte sich die Situation der Familie. Deshalb zog sie 1939 nach Berlin. 1941 wurden alle jüdischen Schulen geschlossen, die Deportationen der Juden begannen. Miriams Familie musste sich nun verstecken. Deshalb kam Miriam 1942 in das Dorf Kaulsdorf, ein Ortsteil von Berlin, zur Familie Glaser. Als es dort auch nicht mehr sicher war, konnte die 15-jährige Miriam Anfang Januar 1945 eine Bleibe in Pustow (in der Nähe von Greifswald) bei Mathilde Böckelmann finden. Hier erlebte sie auch die Befreiung durch die Rote Armee. "Viele Menschen haben mich und meine Familie gerettet", so Miriam Bruderman. Nie hat sie ihren Lebensmut verloren. "Wir wollten leben!" Und Miriam sagte weiter: "So etwas darf nie wieder passieren. Solange, wie Leute wie wir leben, die die Shoah erlebt haben, ist nichts vergessen."

Miriam hat ihre Autobiografie für ihre Kinder, Enkel und Urenkel in dem Buch "Zwischen Dornen und Blüten" aufgeschrieben. Schüler*innen der Projektgruppe "Kriegsgräber" haben in einem Projekt Miriams Lebensweg erforscht, reisten nach Kfar Saba, um mit Miriam und Israel über ihr Schicksal zu sprechen. Den Jugendlichen ist es gelungen, Miriams Autobiografie ins Deutsche übersetzen zu lassen. Nun können auch nachfolgende Generationen in unserem Land die Erinnerungen von Miriam und Israel Bruderman lesen.

Das Projekt "Gerettet" wurde finanziell gefördert von:

  • Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern
  • Ehrenamtsstiftung Mecklenburg-Vorpommern
  • Gemeinde Gelbensande
  • Projektgruppe "Kriegsgräber"

Das Begegnungsprojekt mit Miriam und Israel Bruderman und ihrer Tochter Judith in Deutschland (13.09.-19.09.2019) wurde gefördert durch:

  • Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft"
  • Stiftung Graal-Müritz e. V.
  • Gemeinde Gelbensande

Wir danken auch dem Volksbund Landesverband M-V für die Unterstützung des Projektes und allen anderen, die zum Gelingen des Begegnungsprojektes beigetragen haben.