Denksteine gegen das Vergessen

Die Opfer des Holocaust dürfen nicht vergessen werden!

Herr Moll, 85-Jähriger Bürger der Stadt Rostock, erklärte seine Beweggründe so: "Seit zwanzig Jahren nehmen meine Frau und ich immer am 10. November an der Veranstaltung der jüdischen Gemeinde Rostock teil, um an die Opfer des Holocaust zu gedenken. Dort wird stets eine Liste mit Namen von ermordeten Rostocker Juden*innen verlesen. Dabei von den Kindern zu hören, hat uns immer sehr mitgenommen."

Den Opfern mit den Denksteinen einen Namen geben und einen Ort der Erinnerung zu schaffen, das ist das Anliegen der Jugendlichen der AG "Kriegsgräber". Gemeinsam mit Familie Moll stifteten die Schüler*innen das Geld für die Denksteine zu Johanna und Louis Simon. Zudem recherchierten die Jungen und Mädchen der AG zum Leben des Ehepaares Simon.

Johanna Simon wurde am 24. Juni 1885 in Verden geboren. Sie war die Tochter des Kaufmanns Salomon Baumgarten und dessen Frau Martha, die aus Waren stammte. Johanna war mit Louis Simon, der am 16. Juni 1877 in Hagenow zur Welt kam, verheiratet. Louis wurde 1877 in Hagenow geboren. Er war Kaufmann für Tabakwaren. Johanna und Louis Simon lebten zunächst in Güstrow und Waren, bevor sie dann End Oktober 1939 nach Rostock zogen. In der Reichspogromnacht vom 9. zum 10. November 1938 wurde Louis Simon verhaftet und ins Zuchthaus nach Alt-Strelitz verschleppt. Nach einer Woche kam er wieder frei. Bei der am 11. November 1942 landesweit durchgeführten Deportation wurden auch Johanna und Louis Simon ins Gefängnis nach Neustrelitz gebracht, später dann nach Berlin verschleppt. Mit dem sogenannten 23. Osttransport wurden sie am 29. November 1942 von Berlin ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert.

Louis Simon wurde dort am 30. November 1942 ermordet.

Johanna Simon starb am 24. März 1943 im Vernichtungslager Auschwitz.