Esther Bauer – Überlebende der Shoah

Esther Bauer, geb. Jonas, ist die 1924 geborene Tochter der Ärztin Marie-Anna Jonas und dem Schulleiter der israelitischen Töchterschule in Hamburg Dr. Alberto Jonas. Ihr Vater war ein sehr frommer und strenger Mann, ihre Mutter, wie Esther Bauer heute sagt, hatte keine Ahnung vom Judentum. Im Sommer 1942 wurde die Familie nach Theresienstadt deportiert. In Theresienstadt heiratete Esther Jonas einen jungen Tschechen. Kurze Zeit nach der Hochzeit wurden beide nach Auschwitz deportiert. Ihren Mann sah sie nie wieder, sie selbst entkam dem Tod nur durch Zufall. Sie wurde gemeinsam mit anderen arbeitsfähigen Frauen in eine Flugzeugfabrik in Sachsen gebracht. Nach neun Monaten Zwangsarbeit gelangte sie auf dem Todesmarsch über die Tschechoslowakei nach Österreich in das Konzentrationslager Mauthausen. Am 5. Mai 1945 wurde sie von der US-Armee befreit. Im Juli 1946 wanderte sie in die USA aus, und ließ sich in New York nieder. Dort lernte sie ihren zweiten Mann kennen, einen deutschen Juden, der bereits 1936 ausgewandert war. Sie heirateten 1948 und bekamen einen Sohn. Heute lebt Esther mit Bill Engel zusammen.

Seit den achtziger Jahren betätigt Esther Bauer sich als Rednerin in Schulen und Universitäten in den USA und in Deutschland sowie bei Gedenkveranstaltungen in ehemaligen Konzentrationslagern. Im Jahre 2007 erhielt sie das Bundesverdienstkreuz.

Am 2. Oktober 2014 konnten Schüler der 9. Klassen und Mitglieder der AG „Kriegsgräber“ Esther Bauer zuhören und mit ihr ins Gespräch kommen. Offen und warmherzig beantwortete sie die zahlreichen Fragen der Jugendlichen.