Gedenkstunde im Landtag MV

Mit einer Gedenkstunde im Schweriner Schloss erinnerte der Landtag von Mecklenburg-Vorpommern an die Opfer des Nationalsozialismus. Die Holocaust-Überlebende Batsheva Dagan hielt hier als Ehrengast eine Gedenkrede. Die Nazis töteten die Familie der heute 93-Jährigen, sie floh und arbeitete als Dienstmädchen in Schwerin. Dort wurde sie verraten und im Mai 1943 ins KZ Auschwitz deportiert. Auf dem Todesmarsch erlebte sie am 2. Mai 1945 bei Lübz die Befreiung. Batsheva Dagan lebt heute bei Tel Aviv. Die Psychologin engagiert sich in vielen Ländern bei der Vermittlung des Holocausts an junge Menschen. Sie veröffentlichte dazu u. a. mehrere Kinderbücher und verfasste Gedichten und Texte. Mit ihren Kinderbüchern möchte Batsheva Dagan die Jüngsten lehren, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden, ihre Wahl zu treffen. Die Geschichten haben alle ein glückliches Ende, so, wie die Geschichte "Chika, die Hündin im Ghetto". Sie basiert auf einer wahren Begebenheit und kann auch als Trickfilm angeschaut werden.

Seit 2002 begleitet Batsheva Dagan als Zeitzeugin den Landtag Mecklenburg-Vorpommern bei Jugendprojekten.

Tim, Krischan und Lana, Mitglieder der PG "Kriegsgräber", hatten die Möglichkeit, an der Gedenkstunde im Landtag teilzunehmen. Außerdem präsentierten sie im Schweriner Schloss die Ausstellung "Verlorene Kindheit – jüdisches Leben in der Bukowina vor, während und nach der Shoah".