Yom HaShoah – Gedenken in Israel

In Israel werden am nationalen Gedenktag für die Märtyrer und Helden des Holocaust (hebr. "Yom HaShoah") an die sechs Millionen Juden gedacht, die im Holocaust ermordet wurden. Er ist ein würdevoller Tag, der nach jüdischer Tradition bei Sonnenuntergang beginnt und am Abend des darauffolgenden Tages endet.

Wir hatten die Gelegenheit, in Yad Vashem an der zentralen Gedenkveranstaltung geladener nationaler und internationaler Gäste teilzunehmen. Es war ein Abend, der "unter die Haut" ging…

Nach Reden von Staatspräsident Reuven Rivlin und dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, sprach Zipora (Feiga) Granat im Namen der Schoa‐Überlebenden.

Dann wurden nacheinander sechs Fackeln gezündet, zur Erinnerungen an die sechs Millionen Toten. Dazu erzählten Bela Eizenman, Shaul Lubovitz, Menachem Haberman, Sara Shapira, Yehuda Mimon und Ben‐Ami ihre erschütternden Überlebensgeschichten.

Außerdem wurde an Noah Klieger erinnert, der seit 2010 einige Male unsere Schule besuchte und mit dem wir eine Europareise zu Orten seines Lebens unternommen hatten.

Am Ende der Feierlichkeiten las der israelische Oberrabbiner David Lau aus den Psalmen, Rabbiner Yitzhak Yosef sagte das Kaddisch und Kantor Yehonatan Heinowitz trug das El Male Rachamim vor.

Neben dieser Zeremonie trafen wir zu Gesprächen und Interviews Zeitzeugen: Yochanan Ron Singer, Erika Weinstein und Schwiegertochter, Siegfried Grünberg und Tochter, Arthur Klinghoffer und Sohn Michael, Shlomo Schwartz, Eitan Wagner und seine Frau Rivka.

Ein weiterer Höhepunkt unserer Reise war die Präsentation unserer Ausstellung "Verlorene Kindheit – Jüdisches Leben in der Bukowina vor, während und nach der Shoah". Im Beisein von Franciska Obermayer (Leiterin der Kulturabteilung der Deutschen Botschaft Israel) und weiteren zahlreichen Gästen, konnten wir über unser Projekt berichten und viele Fragen beantworten. Arthur Klinghoffer sagte unter Tränen: "Ich sehe mit Freude, dass ihr das neue Deutschland verkörpert – herzlichen Dank für eure Arbeit!" Mehrfach wurden wir angesprochen, doch unsere Ausstellung in weiteren Einrichtungen Israels vorzustellen.

Zudem reisten wir nach Kfar Saba zu Miriam und Imre Bruderman. Gemeinsam mit Miriam entsteht ihre Autobiografie auf Deutsch.

Außerhalb des "Protokolls" konnten wir das Land Israel mit all den Schönheiten genießen: Das vielfältige Essen, den langen Strand in Tel Aviv, die Gastfreundschaft, Jerusalem.

Diese wunderbare Reise konnte nur gelingen, weil Yochanan Ron Singer (Präsident des Weltverbandes der Bukowiner Juden und Begründer der Organisation "Yaldut Avuda" vor allem die organisatorischen Fäden vor Ort in der Hand hielt, danke dafür!

Wir danken auch Erika Weinstein für die Vorbereitung der Zeitzeugengespräche in Haifa.

Das Projekt wurde finanziell unterstützt durch die Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" und durch das Programm "OPENION – Bildung für eine starke Demokratie".