Nachtrag: Stolpersteinverlegungen in Rostock

Mit zwei Stolpersteinen wird seit dem 8. Oktober 2014 an das Schicksal von Regina und Abraham Michaelis erinnert. Die Gedenksteine sind vor dem Haus am Patriotischen Weg 16 in der Rostocker Kröpeliner-Tor-Vorstadt zu finden. Das Projekt wurde durch die Projektgruppe "Kriegsgräber" initiiert, durch das Max-Samuel-Haus Rostock unterstützt und durch Spenden der Rostocker Ärztin Dr. Birgit Freese sowie der Europaschule Röverhagen realisiert. Zudem hatten Jugendliche der Projektgruppe die Schicksale von Abraham und Regina Michaelis recherchiert und dokumentiert.
Regina und Abraham Michaelis heirateten 1909 in Hamburg und zogen später nach Rostock. Abraham war ein erfolgreicher Kaufmann, Regina führte den Haushalt. Er übernahm das Geschäft der "Gebrüder Vandsburger". In dem Konfektionsgeschäft verkaufte er Herren- und Jungenbekleidung. 1933, nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten, änderte sich ihr Leben schlagartig. Das Ehepaar musste in das sogenannte "Judenhaus" in der Altschmiedestraße 26 ziehen. Später wohnten sie im heutigen Patriotischen Weg 16. Am 11. November 1942 wurde das Ehepaar nach Berlin verschleppt. Von dort erfolgte die Deportation ins Ghetto nach Theresienstadt. Abraham Michaelis verstarb dort am 9. März 1943. Regina Michaelis wurde am 16. Mai 1944 nach Auschwitz überstellt, wo sie am 13. Juli 1944 in einer Gaskammer ermordet wurde.

Bei den Recherchen zu Abraham und Regina Michaelis fanden die Schüler die Enkelin und Urenkelin der Familie, die heute in Frankreich bzw. England leben. Beide Frauen war es ein Bedürfnis, an der Stolpersteinverlegung in Rostock teilzunehmen.

Einen herzlichen Dank an das InterCityHotel Rostock. Das Hotel übernahm die Kosten für die Übernachtung der Gäste!
Dank auch an Ilse Weiss! Sie begleitete die Gäste während ihres Aufenthaltes in Hamburg und Rostock!