Workcamp in Rumänien 2016

Schüler der AG "Kriegsgräber" der Europaschule Rövershagen nehmen jährlich am Ende des Schuljahres an einem Workcamp des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. teil. Gemeinsam mit rumänischen Schülern und Lehrern wurde auch in diesem Jahr das zweiwöchige Vorhaben im Juli realisiert. Nach Anreise über Tschechien, der Slowakei, und Ungarn konnte die Arbeit auf zwei Kriegsgräberanlagen des Ersten bzw. Zweiten Weltkrieges in der Nähe von Brasov (Kronstadt) beginnen. Die Jugendlichen pflegten Kriegsgräberanlagen der hier bestatteten Soldaten aus Rumänien, Österreich und Deutschland. Bei meist tropischen Temperaturen verlangten diese Arbeiten doch den ganzen Einsatz der Jugendlichen. Immer wieder kam es auch zu Kontakten mit der einheimischen Bevölkerung, die die Arbeit der Jugendlichen lobten. Nach Fertigstellung der Anlagen erfolgte die feierliche Übergabe der Kriegsgräberanlage, die immer auch durch einen kirchlichen Würdenträger begleitet wird. Der anwesende Priester sprach ein Totengedenken, segnete die hier gefallenen Soldaten und bedankte sich bei allen für die geleistete Arbeit.

In Rasnov (Rosenau) gab es ein Zusammentreffen mit Vertretern der deutschen Minderheit der Siebenbürger Sachsen. Hier übergaben die deutschen Teilnehmer des Workcamps Hilfsgüter, die sie zuvor zu Hause und in der Schule gesammelt hatten.

Neben der Arbeit standen aber auch verschiedene Freizeitaktivitäten auf dem Programm. So besuchten wir örtliche Märkte, die vor allem den Einheimischen die Möglichkeit einer preiswerten Grundversorgung bieten. Ein Höhepunkt war der Besuch des ehemaligen "Haus des Volkes" in Bukarest, der auf Veranlassung von Ceauşescu erbaut wurde. Das Gebäude wurde von 1983 bis 1989 nach den Vorstellungen des diktatorisch regierenden rumänischen Staatspräsidenten Nicolae Ceaușescu erbaut. Um Platz für dieses Bauwerk zu schaffen, wurden Ende der 1970er Jahre teilweise historische Wohnhäuser mit rund 40.000 Wohnungen, ein Dutzend Kirchen und drei Synagogen abgerissen, Teile der Altstadt zwangsgeräumt. Rund 20.000 Arbeiter errichteten im Dreischichtbetrieb den Palast.
Beeindruckend für alle war die herrliche Landschaft der Südkarpaten, die Kultur und Architektur in dieser Region. Besonders beeindruckt waren wir von der Kirchenburg in Prejmer (deutsch Tartlau). Im 13. Jahrhundert wurde im Ort eine Kreuzkirche, im 15. Jahrhundert eine der stärksten Kirchenburgen Osteuropas um die Kirche errichtet.

Während des gesamten Workcamps verstanden sich die deutschen und rumänischen Jugendlichen sehr gut. Vor allem beim "Ping-Pong“ (Tischtennis) im Garten der Pension verbrachten die Jugendlichen viel Zeit miteinander.
Wir danken allen, die zum Gelingen des Workcamps beigetragen haben. Ein besonderer Dank geht an Familie Klawitter, an den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., an Valentin und Margareta Treml und an die beiden Busfahrer der Bundeswehr für ihr großes Engagement.

Außerdem möchten wir den Gemeinden Gelbensande, Bentwisch, Rövershagen, Mönchhagen und Blankenhagen für die finanzielle Unterstützung der Projektarbeit im Schuljahr 2015/2016 recht herzlich danken!

AG "Kriegsgräber" Europaschule Rövershagen