Workcamp 2017

Schüler der AG "Kriegsgräber" fuhren, wie schon in den letzten sechs Jahren, ins Workcamp nach Rumänien. Im Nordosten des Landes, in Radautz, arbeiteten sie gemeinsam mit rumänischen Schülern am Projekt "Juden in Radautz vor, während und nach der Shoah". Historiker und Zeitzeugen sprachen mit den Jugendlichen über die jüdische Geschichte der Bukowina. Bondy Stenzler und seine Frau Sidi reisten extra aus Israel an, um über ihre Geschichte und über das Schicksal ihrer Familien zwischen 1940 und 1945 zu erzählen. Der Anteil der jüdischen Bevölkerung in Radautz betrug vor der Shoah mehr als 1/3. Beeindruckend ist der jüdische Friedhof der Stadt mit seinen 7000 Gräbern. Dort pflegten die Teilnehmer des Workcamps Gräber von Angehörigen der von uns interviewten Zeitzeugen. Außerdem stand die Besichtigung der Synagoge in Radautz und in Suceava auf dem Programm.
Gearbeitet wurde auch auf dem deutschen Soldatenfriedhof aus dem Ersten Weltkrieg und dem sowjetischen und rumänischen Soldatenfriedhof aus dem Zweiten Weltkrieg. Geschichte zu erleben, das war ein Schwerpunkt des Workcamps, neben dem Kennenlernen der Kultur und der Begegnung mit Bewohnern Rumäniens. Ausflüge ins Salzbergwerk nach Cacica, Besichtigungen von Klöstern, die Fahrt mit der Kleinbahn in Moldovica und die Fahrt mit dem Sessellift in die Berglandschaft der Karpaten rundeten das Programm des Workcamps ab.
Am letzten Tag ließen alle Teilnehmer die gemeinsam erlebte Zeit noch einmal Revue passieren und waren sich einig: Das Workcamp war wieder einmal toll, obwohl es keine Hotelbetten waren, in denen die Jugendlichen schliefen, obwohl sich keiner an den gedeckten Tisch setzen konnte (das Essen musste die 10 Tage vor Ort selbst eingekauft und zubereitet werden) und obwohl auf den verschiedenen Friedhöfen gearbeitet wurde.
Und dann gab es noch einen neuen kleinen Freund "Schleck", den alle ins Herz geschlossen hatten. Es wurden schon Überlegungen angestellt, ihn als Maskottchen für die AG mit nach Deutschland zu nehmen. Aber am vorletzten Tag war er plötzlich nicht mehr da…

Unterstützt wurde das Workcamp vom Volksbund, der Bundeswehr, der SPD-Landtagsfraktion, vom SPD-Kreisverband Landkreis Rostock, vom Volksbund- Kreisverband Bad Doberan, von der Spedition Karl Heinz Dietrich International Exped S.R.L., von der Stiftung Gedenken und Frieden, vom Volksbund Landesverband M-V.

Besonders bedanken wir uns bei Herrn Volkmar Mehl für seine unermüdliche Unterstützung zur Vorbereitung des Workcamps!

Herzlich bedanken möchten wir uns auch bei Erika Feiler, geb. Weinstein, die uns vor allem inhaltlich und organisatorisch bei dem Projekt behilflich war!

Anna-Sophie, Anna Lena, Marlene, Lisa, Julia, Clara, Lena, Arne, Finn, Torben, Jonas Christoph, Herr und Frau Klawitter