Workcamp 2014 im rumänischen Focsani

Bereits zum neunten Mal nahmen Schüler der Europaschule Rövershagen (AG Kriegsgräber) an einem Workcamp in Osteuropa teil. In diesem Jahr reisten wir nach Focsani. Die Anreise erfolgte über Tarjan (Ungarn) und Radauti (Rumänien). Hier stiegen rumänische Teilnehmer zu, die schon seit vier Jahren unsere Workcamps begleiten. In Focsani fanden wir nach dreitägiger Anreise Unterkunft im Internat einer Schule. Am ersten Tag unseres Aufenthaltes dort besichtigten wir die Innenstadt sowie ein Kriegerdenkmal aus dem Ersten Weltkrieg. Um uns dann etwas Abkühlung bei mehr als 30 °C zu verschaffen, besuchten wir das nahegelegene Freibad, liebevoll auch "Aqua Dorf" genannt. Am nächsten Tag fand dann die offizielle Eröffnung des Workcamps statt. Daran nahmen Vertreter der rumänischen Armee, des rumänischen Volksbundes und der Schule aus Focsani teil. Mit besonderer Herzlichkeit bewirteten uns der Bürgermeister und Vertreter der verantwortlichen Gemeinde mit einem zünftigen Buffet. Unser Vorhaben wurde auch von der orthodoxen und katholischen Kirche gesegnet. Gemeinsam mit den rumänischen Schülern aus Radauti und Focsani säuberten wir 1600 Grabsteine und zeichneten deren Inschriften nach. Auf dem Soldatenfriedhof aus dem Ersten Weltkrieg sind Männer aus dem damaligen Rumänien, Russland und Deutschland begraben.
In einer feierlichen Gedenkveranstaltung, mit Totenehrung und Kranzniederlegung, erfolgte dann nach fünftägiger Arbeit die Übergabe des Friedhofes. Neben der Arbeit standen aber auch Ausflüge in die nähere Umgebung auf dem Plan. Wir besuchten das Kloster in Mircea Voda, das derzeit von sieben Nonnen geführt wird. In einer herzlichen Begegnung konnten wir einige Sachspenden, die wir zuvor in Deutschland gesammelt hatten, übergeben. Diese Spenden werden an bedürftige Männer, Frauen und Kinder der umliegenden Gemeinden verteilt. Weitere Spenden gingen an die Schule in Focsani.
Höhepunkt war zweifelsohne der Besuch in Costinesti, nahe Constanza, am Schwarzen Meer und das abschließende Grillfest.
Auch in diesem Jahr stand das Workcamp im Zeichen der Völkerverständigung. Freundschaften wurden geknüpft, Vorurteile abgebaut aber auch bestätigt. So konnten wir erfahren, unter welchen schwierigen Umständen viele rumänische Jugendliche ihren Alltag bewältigen müssen. Auch die Ausstattung und die hygienischen Standards in Internaten sind oft nicht mit denen in Deutschland zu vergleichen. Wir begriffen, unter welchen guten Bedingungen wir aufwachsen können und freuen uns schon auf das Workcamp im nächsten Jahr.
Das Workcamp wurde unterstützt durch den Volksbund, die Bundeswehr und die Stiftung "Jugend Hilft".
(Martha Schuldt und Patrick Rossa)