Ausstellung der besonderen Art

Jehovas Zeugen kennen viele nur aus dem kurzen Gespräch an der Haustür. So ging es auch den Schülern der Projektgruppe "Kriegsgräber", die sich in den vergangenen Jahren zwar mit Schicksalen verfolgter Minderheiten aus Mecklenburg-Vorpommern beschäftigt hatten, aber zu Schicksalen der Zeugen Jehovas während der NS-Diktatur und DDR-Diktatur bisher nichts wussten. Nach Kontaktaufnahme mit Falk Bersch kam das neue Projekt "Jehovas Zeugen in beiden Diktaturen in Mecklenburg-Vorpommern" voran. Konkrete Schicksale konnten durch die Jugendlichen erforscht und dokumentiert werden. "Hinter den Zahlen stehen Menschen und Schicksale: Zerrissene Familien, vernichtete Existenzen, zerstörte Gesundheit. Dazu kommen psychische Zermürbung durch jahrelange Inhaftierung und Überwachung sowie die Unterdrückung der Glaubensfreiheit“, so formulierte es Falk Bersch. Und Fakt ist, dass in der Öffentlichkeit das Schicksal der Zeugen Jehovas im 20. Jahrhundert immer noch so gut wie unbekannt ist. Mit der neuen Ausstellung und der begleitenden Broschüre haben die Mitglieder der AG "Kriegsgräber“ vergessene Geschichte(n) aus unserem Bundesland ans Licht geholt. Beeindruckend war die Ausstellungseröffnung mit zahlreichen Gästen aus der Region, aber auch aus Leipzig und Lübeck! Der Leiter der BStU Außenstelle Rostock, Herr Dr. Höffer, gratulierte den Schülern zum gelungenen Projekt. Auch der Landesverband M-V des Volksbundes, vertreten durch Frau Rüge-Fischer und der Kreisverband Bad Doberan, vertreten durch Herrn Mehl, lobten das Engagement der Jugendlichen.

Betroffene und Angehörige von Betroffenen führten intensive Gespräche mit den Schülern und zeigten sich dankbar über das Projekt.

Das Projekt wurde gefördert durch die Landeszentrale für politische Bildung, die Arnold-Liebster-Stiftung und die Initiative "WIR. Erfolg braucht Vielfalt" – gefördert aus Mitteln der Demokratieaktie.