Zeugen der Geschichte zu Gast an der Europaschule Rövershagen

Seit mehreren Jahren organisieren Jugendliche und Lehrer der PG "Kriegsgräber" Gespräche mit Zeitzeugen zum Thema "Leben nach der Shoah". In diesem Jahr erzählten Rahel R. Mann, Katrin Himmler und Niklas Frank über ihre und über die Geschichte ihrer Familien. Rahel R. Mann wurde 1937 in Berlin-Neukölln geboren. Bald darauf zog die Mutter mit dem Baby ins Bayerische Viertel. 1941 wurde die Mutter nach Sachsenhausen verschleppt, die vierjährige Tochter blieb vorerst bei Bekannten in Sicherheit. 1944 versteckte Frau Vater, die Hauswartsfrau, die kleine Rahel im Keller und rettete somit ihr Leben.
Aus einer anderen Perspektive beleuchteten Katrin Himmler und Niklas Frank das Thema. Beide erzählten, wie sie sich mit ihrer Familiengeschichte auseinandergesetzt haben, denn Katrin Himmler ist die Großnichte von Heinrich Himmler und Niklas Frank der Sohn von Hans Frank, der als "Schlächter von Polen" bekannt wurde. Und so wollten Schüler und Lehrer bei der Podiumsdiskussion vor allem wissen, wie sie bis heute mit ihrer eigenen Geschichte umgehen und wie sie mit ihren Kindern darüber sprechen.
Niklas Frank stelle zudem in einer weiteren Veranstaltung sein neues Buch "Dunkle Seele, Feiges Maul: Wie skandalös und komisch sich die Deutschen beim Entnazifizieren reinwaschen" vor und beantwortete zahlreiche Fragen.

Das Projekt wurde finanziell gefördert durch die "Heinrich-Böll-Stiftung Mecklenburg-Vorpommern", durch die Initiative "WIR. Erfolg braucht Vielfalt", die Europaschule Rövershagen und PG "Kriegsgräber".